Celler Tafel e.V. 
Lebensmittelverteilung mit einer Prise Herzlichkeit
 

Oktober 2015

20 Jahre Celler Tafel e.V.


Wir haben einen großartigen Tag verbracht und danken allen Gratulanten, Rednern, Gästen, Kuchenbäckern, Spendern und Helfern, die diesen Tag mitgestaltet haben. Wir führten tolle Gespräche und hatte gemeinsam eine Menge Spaß. Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit und dass Sie mit uns gefeiert haben.


 

20 Jahre Celler Tafel e.V

Essen wo es hingehört

Lebensmittelüberschuss und Lebensmittelverschwendung – das sind Begriffe, die alle Menschen aus Tageszeitungen und Fernsehberichten kennen. Die Tafeln schaffen einen Ausgleich zwischen Überfluss und Not. Einer hat zu viel – viele andere haben zu wenig. Hier setzt die Arbeit der Tafel ein. Nicht immer hat der Einzelne Einfluss auf seine finanzielle Situation. Plötzliche Krankheit oder Langzeitarbeitslosigkeit reißen Löcher in die Haushaltskasse und so steigt die Zahl der Bedürftigen von Jahr zu Jahr.

In Celle begann alles mit der Idee, gesammelte Lebensmittel ohne weitere Verwendung an Hilfsorganisationen weiterzugeben. Was 1995 ganz klein anfing, ist bis heute zu einer Institution herangewachsen, die einem gut organisierten mittelständischen Betrieb gleicht.

Der Startschuss und die Entwicklung

Am 15. Oktober 1995 eröffnete die Celler Tafel als 5. Tafel in Niedersachsen ihre Türen. Nachdem Cornelia Schwarze sich bei der Hannover-Tafel über die Arbeitsstrukturen informiert hatte und einige Celler von ihrer Idee begeistern konnte, fand das erste Treffen statt. Mit ihrem großen Engagement stellte Cornelia Schwarze die Weichen für die Eröffnung der Celler Tafel e.V. Ihrer Energie verdankt die Celler Tafel den Startschuss für diese Einrichtung.

Die Grundidee, überschüssige Lebensmittel einzusammeln und an Hilfsorganisationen zu verteilen, hatte gerade ein Jahr Bestand, als eine weitere Notwendigkeit deutlich wurde. Die ersten hungrigen Mitmenschen klopften an die gläserne Fensterfront in der Bahnhofstraße und baten um etwas Essbares. Mit dieser ernstzunehmenden Erfahrung war eine neue Aufgabe entstanden – die direkte Ausgabe an bedürftige Menschen. 2 x in der Woche wurden nun Lebensmittel direkt an den Endverbraucher verteilt.

Im Winter 1997 wurde eine bis dahin unsichtbare Notlage spürbar - die Versorgung der Obdachlosen mit einer wärmenden Suppe. Aus einem Auto heraus wurde auf dem Bahnhofsvorplatz die rettende Mahlzeit verteilt. Das war die Geburtsstunde der Abendtafel.

Nach dem Umzug in das Gebäude in der Hafenstraße 7 am Celler Schützenplatz, erweiterten sich die Ausgabetage und die Abendtafel wurde zur festen Einrichtung.

Schon bald stieß das Gebäude, das inzwischen abgerissen wurde, mit seinen Lagermöglichkeiten an seine Grenzen. Zu allem Überfluss sah die Stadtverwaltung für das Gelände eine neue Bestimmung vor: es sollte eine Hafen-Marina entstehen. Der damalige Vorstand sah sich einer großen Aufgabe gegenüber. Ein Haus zu finden, das dem Tafel-Betrieb und seinen Anforderungen gerecht wurde, stellte sich als echte Herausforderung dar. Es musste einen zentralen Standort haben, eine Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel vorweisen und ausreichend Lagermöglichkeiten bieten. Es folgte ein Angebot der Stadtverwaltung, ein Objekt zu erwerben. Da sich der Verein ausschließlich über Spenden finanziert, fehlte das Geld.  Genau zu diesem richtigen Zeitpunkt folgt das größte Geschenk in der Geschichte der Celler Tafel: Lieselotte Tansey schenkte der Celler Tafel Ende 2008 das Gebäude in der Uferstraße 10.

Das Tansey-Haus

Frau Lieselotte Tansey schenkte der Celler Tafel ein ganzes Haus - das Tansey-Haus.

Im Dezember 2008 - pünktlich zum Weihnachtsfest - erreichte die Celler Tafel die frohe Botschaft: Lieselotte und Ernest Tansey schenken der Celler Tafel ein neues Zuhause.

Das 800 m² große Gebäude in der Uferstraße 10 war Eigentum der Stadtwerke und wurde bis zum Verkauf an die Celler Tafel von der Handwerkskammer genutzt.

Viele Handwerksbetriebe aus Celle und dem Landkreis unterstützten die Celler Tafel bei den Renovierungsarbeiten. Ob Maler, Maurer oder Klempner - alle setzten sich für den guten Zweck ein.

Am 13. Juli 2009 war es endlich soweit. Zum ersten Mal öffnete die Celler Tafel ihre Türen in den neuen Räumen der Uferstraße 10 nahe dem Bahnhof.

Frau Tansey sicherte mit dieser großherzigen Spende die Fortsetzung der Arbeit der Celler Tafel. Nicht nur das: im Haus befindet sich seit einigen Jahren eine Schuldnerberatung, die den Bedürftigen in schwierigen finanziellen Situationen hilfreich zur Seite steht.

Alle Mitarbeiter der Celler Tafel sind Frau Tansey für diese Großzügigkeit unendlich dankbar.

Ehrenamtliches Engagement

Die Mitarbeiter arbeiten grundsätzlich ehrenamtlich. Zur Zeit sind ca. 45 Mitarbeiter für den Dienst der guten Sache im Einsatz. Zusätzliche ehrenamtliche Helfer werden jedoch zu jeder Zeit gesucht. Ob als Fahrer, Gärtner, Bürokraft oder als Ausgabehelfer – wer helfen möchte, findet hier einen passenden Aufgabenbereich. Jede Hand wird benötigt, denn zur Zeit werden 3.000 Menschen pro Woche mit den so dringend benötigten Lebensmitteln versorgt. Diese Lebensmittel unterliegen in ihren Mengen unvorhersehbaren Schwankungen. Es ist in jeder Woche ein Balanceakt die vorhandenen Lebensmittel so zu verteilen, dass jeder etwas bekommt. Fünf Ausgabestellen im Stadtgebiet und sieben Stellen im Landkreis werden von der Uferstraße aus mit den vorhandenen Lebensmitteln versorgt.

Spenden

Die Celler Tafel wird ausschließlich durch Spenden getragen. Jede dieser Spenden fließt zu 100 % in die Arbeit ein. Spenden sind in unterschiedlichen Formen möglich: Lebensmittel, Zeit oder Geld. Discounter und Bäckereien spenden verschiedene Sorten Konserven sowie Brot und Kuchen. Zeit schenken die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Sie fahren als Fahrer oder Beifahrer mit unseren vier Kühlfahrzeugen, sortieren die eintreffenden Lebensmittel nach Haltbarkeit und Güte, verteilen diese an die Bedürftigen oder geben 4 x in der Woche während der Abendtafel eine warme Suppe aus. Geld kommt aus den unterschiedlichsten Richtungen. Die Mitglieder bereichern die Celler Tafel mit ihren regelmäßigen Beiträgen. Spendengelder kommen aber auch aus Geburtstagsfeiern, Firmenjubiläen oder einfach mal so auf dem Konto der Celler Tafel an. Jedes Lebensmittel, jeder Euro und jedes Engagement wird benötigt.

Der Vorstand und seine großen und kleinen Wünsche

Der amtierende Vorstand, der im Juni d.J. wiedergewählt wurde, setzt sich aus Wolfgang Schwenk als 1. Vorsitzenden, Heidemarie Hitz mit dem Amt der 2. Vorsitzenden, Hermann Striebeck als Schatzmeister und Bärbel Geiger als Schriftführerin zusammen. Als Beisitzerin fungiert Rosemarie Mikolaiczak.

Der Vorstand hält das Tafel-Leben mit seinen vielen verschiedenen Herausforderungen am Laufen und organisiert unermüdlich. Er hat aber auch realisierbare Wünsche in die verschiedensten Richtungen. So stehen finanzielle Entlastungen auf der Wunschliste. Zum Beispiel könnte die Bundesregierung eine Steuerbefreiung für die Fahrzeuge der Tafeln beschließen oder die Stadt Celle könnte die Müllgebühren reduzieren und auf diese Weise eine Unterstützung leisten. Die kleinen Wünsche siedeln sich eher im Bereich der Mitgliedersteigerung an. So ist es doch erstaunlich, dass die Celler Tafel mit einer Mitgliederanzahl von ca. 70 diese große Aufgabe bewältigt. Zusätzliche  ehrenamtliche Mitarbeiter gehören zu den Dauerwünschen der Celler Tafel.

Die Tafeln

Die Celler Tafel ist Mitglied im Bundesverband Deutsche Tafel e.V. Somit folgt die Celler Tafel dem Grundsatz, als gemeinnütziger und mildtätiger Verein tätig zu sein. Das bedeutet, dass alle Aufgaben von Ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern sowie durch die beschäftigten 1-€-Kräfte erledigt werden und dass sich der Verein allein durch Spenden finanziert.

Die Tafeln respektieren den Gebietsschutz ohne miteinander zu konkurrieren. Sie arbeiten unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen.

Alle Tafeln arbeiten nach den Tafelgrundsätzen des Bundesverbandes Deutsche Tafeln e.V. Die Tafelgrundsätze vereinheitlichen die Arbeit der Tafeln und der Bundesverband achtet auf die Einhaltung dieser Leitlinien. Eine Frage der Ehre, denn eine Missachtung hat die Aberkennung der Bezeichnung "Tafel" zur Folge. "Tafel" ist ein eingetragenes Markenzeichen und rechtlich geschützt.

 
 
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