"Armut ist keine
Schande, sondern für viele
Menschen Alltag. Eine Schande ist es, wenn aus Armut Ausgrenzung
wird und Verlust der Würde bedeutet. Nähe hilft da beim
Verständnis füreinander und öffnet uns neue Möglichkeiten
zum Austausch. Das gibt beiden Seiten oft mehr als Geld: ein gutes
Gefühl! Die Hilfe hier ist oft auch Sozialarbeit. Da werden
Grenzen durchlässig und manch einer der Hilfe sucht, bleibt
als Mitarbeiter der Tafel."
Oft klingt die Geschichte
so:
"Erst hat mein
Mann seine Arbeit verloren und fing an zu trinken. Es gab
immer mehr Spannungen in der Ehe und wir haben uns scheiden lassen.
Er hat den den Halt verloren und trank weiter. Ich hatte die zwei
Kindern - war lange nicht mehr im Beruf und ohne eigenes Einkommen.
Die Kinder haben die geordnete Familie verloren, dann reichte es
nicht mehr fürs Taschengeld und ihre Freundschaften haben darunter
gelitten. Mit den Lebensmittelhilfen der Tafel bleibt für uns
etwas mehr Geld in unserer Haushaltskasse. Damit kann ich die Miete
bezahlen. Soziale Strukturen bleiben erhalten."
"Außer
schlafen und essen ist mit dem regulären Satz nichts
möglich. Wir haben mit anderen Familien versucht in einem Projekt
ein paar Wochen mit dem Sozialhilfesatz auszukommen. Dann kamen
echte Sozialhilfeempfänger dazu und wir diskutierten Probleme,
die viele nie verstehen werden."
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